2017

Mein bestes SOLO in Le Mans 2017

Ich wollte dieses Jahr wieder in einen DUO starten.
Drei Wochen vor unserem Wettkampf teilte mir mein Team-Partner mit, das er ein Radunfall hatte.
Aber er meine das er trotzdem noch mit könnte.
Drei Tage vor dem Wettkampf, morgens um sieben Uhr klingelte mein Telefon und er sagte komplett ab.
Das war der schlimmste Moment denn ich mir vorstellen konnte.
Ich teilte auf Facebook meine traurige Absage meinen Freunden mit.
Um 11:00 Uhr hatte ich plötzlich eine Mitfahrgelegenheit bei den Wolfs-Liner im Auto und Versorgung vor Ort dank Winand Klar.
Der die Verpflegung für die Skater vom IC-Hannover und Wolfs-Liner organisierte.
Auch hatte ich jetzt eine E-Mail Adresse von jemanden in Le Mans, um mich von DUO auf SOLO umzumelden.
Von diesem Moment an ging es bei mir wieder gefühlsmäßig bergauf.


Am Freitag morgen um 0:15 Uhr ging es dann auf die Fahrt nach Le Mans,
wo wir um 13:00 Uhr ankamen.


Bei immer wieder leichten Nieselregen bauten wir unsere Zelte auf.
Um 18:00 Uhr begab ich mich zur Startnummer Ausgabe um mir meine Unterlagen zu holen.

Später wurde gegrillt, aber ich bediente mich nur bei den Nudel.
Um 21:00 Uhr begab ich mich in mein Zelt zum schlafen, während die anderen noch ein wenig mit Musik feierten.

Am Samstag um 7:30 Uhr war die Nacht vorbei für mich.
Nach einem guten Frühstück begann ich meine Ausrüstung für das Rennen fertig zu machen.
Um 12:00 Uhr wurden extra für mich vorzeitig nochmal ein paar Nudeln gemacht, weil die anderen auf der Roller-Parade waren und erst etwas später Essen würden.


Um 13:00 Uhr begab ich mich hoch zur Box.
Da ich mit versorgt wurde, war es besser nicht in der SOLO Box zu sein sondern bei denn Teams mit denen ich zusammen hier war.


Wie jedes Jahr nahm ich an der Qualifikation teil.
Das gehört für mich einfach dazu. Zudem konnte ich schon mal meine Skates Probefahren :-)

Um 16:00 Uhr war endlich der Start und das Warten hatte endlich ein Ende.
Das Wetter war trocken mit etwas Wind.
Als Taktik hatte ich mir volles Risiko vorgenommen.
Also keine große Gruppe, sonder Tempo machen. Ich hoffte immer einen guten Windschatten zu finden.

Gegen 16:18 Uhr fing dann leichter Nieselregen an.
Da der Wetterbericht eigentlich trocken für das ganze Rennen gemeldet hatte, machte ich keinen Rollenwechsel. Es war leicht rutschig aber es ging zu Skaten.
Grégoire Liger vom DUO Team „ GOSSIPSKATE BOUNTY“ gab mir vier Runden Windschatten.
Da er schon Regenrollen drauf hatte, hatte er keine Probleme mit der Nässe und ich konnte gut hinter im bleiben.
Als er dann mit seinem Teampartner wechselte, war ich wieder auf mich alleine gestellt. Inzwischen war es wieder trocken.


Um 17:38 Uhr fing es nochmal an zu regnen und ich entschied mich für einen Rollenwechsel auf Regenrollen (MPC Storm Surge X-Grip).
Wieder auf der Strecke war ich begeistert von dem Halt denn die Regenrollen auf der nassen Strecke hatten, ein Gefühl als ob es trocken wäre.

Der Regen hielt nicht lange an und um 18:40 Uhr machte ich den nächsten Rollenwechsel, wieder auf trocken Rollen (Powerslide G13).
Jetzt blieb es auch trocken und um 23:00 Uhr machte ich meine erste Pause von 30 Minuten.
Während der Nacht blieb es trocken aber da es auf der Strecke auch ziemlich leer war, bin ich fast die ganze Nacht ohne Windschatten unterwegs gewesen.
Ein paar Runden bin ich mit den beiden SOLOS von Arras Roller zusammen unterwegs gewesen, aber leider passte die Schrittlänge nicht und ich entschied mich alleine weiter zu machen.



Um 5:30 Uhr machte ich meine zweite Pause (45 min) und da es wieder zu regnen angefangen hatte, wechselte ich gleich auf Regenrollen.
Dieses mal hielt der Regen länger an.
Da mir gesagt wurde das ich auf Platz vier war mit zwei Runden Rückstand, hoffte ich das mich jetzt der Regen in der Platzierung weiter nach vorne bringen würde.


10:46 Uhr war die Strecke wieder soweit trocken, weil der Regen aufgehört hatte, das ich jetzt meine dritte Pause (22 min) mir Rollenwechsel auf Trockenrollen machte.
Gerald Niewerth teilte mir jetzt mit, dass ich auf Platz drei mit zwei Runden Vorsprung war.
Also schnell wieder raus.

Mittlerweile tat mir einfach alles weh, aber ich kämpfte weiter.
Eine Runde nach der anderen Runde.
Die letzten Stunden bekam ich dann Windschatten Unterstützung von Gerald.
Darüber war ich richtig glücklich. Da ich mittlerweile fast keinen Windschatten mehr auf der Strecke fand der Wind jedoch sehr heftig war und ich mich ziemlich erschöpft fühlte.

Eine Stunde vor Schluss hatte ich genug Vorsprung. Ich hätte mich vor dem Ziel hinsetzen können, auf das Ende wartend und wäre trotzdem auf Platz drei gelandet.
Aber ich habe einfach weiter gemacht, da ich jetzt einfach noch soviel Kilometer wie möglich schaffen wollte.
Die Schmerzen waren in den letzten Runden irgendwie nicht mehr da und im Jubel der Zuschauer bin ich nach 24:06:52,88 Stunden und 510,57 km über die Ziellinie gerollt.
Glücklich und erschöpft und mit dem Wissen auf Platz drei bei den SOLOS gelandet zu sein.


Als ich mich zur Siegerehrung begab, waren alle Strapazen vergessen.
Meine Beine wollten mich zwar nicht mehr so richtig tragen, aber das glückliche Gefühl gab mir genug Stärke.
Wir SOLOS vielen uns gemeinsam in die Arme. Es war ein tollen Gefühl es gemeinsam geschafft zu haben und hier zu stehen.


Auf Platz eins stand Igor Skripnik von Arras Roller mit 606,825 km.
Auf Platz zwei stand Nico Delannoy auch von Arras Roller mit 560,79 km.
Auf Platz drei stand Ich, Gerhard Klose von speedfuchs.de mit 510,57 km
Wir jubelten den Zuschauern unter uns zu und es war einfach ein Traum der jetzt für mich in Erfüllung ging.

Zurück im Camp, wurde ich beglückwünscht und bei einem schönen Bier (Radler) unterhielten wir uns und warteten auf das Essen.
Ich hatte einen gigantischen Hunger und als es endlich was zu Essen gab stürzte ich mich gleich auf die Steaks.
Nach zwei Steaks und zwei Bratwürsten, natürlich alles mit Kartoffelsalat fühlte ich mich richtig gestärkt.
Ich begab mich jetzt noch schnell unter die Dusche. Allmählich merkte ich die Erschöpfung und die Müdigkeit.
Ich wünschte allen eine gute Nacht und ging um 22:30 Uhr endlich schlafen, ich war jetzt 39 Stunden wach.

Ein großer Traum ging in Le Mans für mich 2017 in Erfüllung.
Es ist für mich einer der schönsten Wettkämpfe und mal schauen was ich nächstes Jahr hier machen werde, aber dann in einem DUO oder Sechser Team.

Platz: 3
Zeit: 24:06:53
Distanz: 510,57 km
Runden: 122
Temperatur: 10°C – 21°C
Wetter: Teilweise sehr windig, abwechselnd trocken oder leichter Nieselregen