2015

Aller guten Dinge sind drei Duos in Le Mans

Zum dritten Mal bin ich jetzt im DUO Team in Le Mans angetreten.
Dieses Jahr versprach ein warmes und trockenes Jahr zu werden.
Temperatur am Tage bis 30 °C und in der Nacht 14 °C.
Wind bis zu 15 km/h am Sonntag.

Als wir am Freitag auf dem Campingplatz „Circuit 24 Heures“ unser Lager fertig aufgebaut hatten, fingen wir mit den Vorbereitungen für das Rennen an.
Peter hat sogar noch vor Ort seine neu überarbeiteten Skates zusammen geklebt, weil er das zu Hause wohl nicht mehr geschafft hatte.

Am Samstag dann Routine. 9:00 Uhr der Gang zur Anmeldung, danach Frühstück und im Weiteren Packen für die 24 Heures Rollers.
Wir hatten uns frühzeitig auf den Weg zum Startgelände aufgemacht, denn auch hier gilt, früher Vogel fängt den Wurm.
Leider brannte um die Mittagszeit die Sonne auf uns Wartende gnadenlos herab.

Gegen 13 Uhr konnten wir endlich unsere zugewiesene Box Nr. 5 beziehen, die trotz der Außenhitze angenehm kühl war.
Da wir, wie im Vorjahr wieder mit unter den ersten in der Box waren, fanden wir für uns auch sehr schnell einen geeigneten Platz, an dem wir uns ungestört ausbreiten konnten.
Wie sich später erwies, genau schräg gegenüber vom „Team Tempish DUO“, die am Ende des Rennens den 1. Platz der Duos belegen konnten.

Um 14:00 Uhr trat Peter bei der Qualifikation an und hat uns bis auf Startplatz 93 gefahren.
Das ist ein guter Platz, der im Starterfeld ziemlich weit vorne ist.




Kurz vor 16:00 Uhr ging ich an den Start, wo ich meine Skates auf Platz Nr. 93 abgelegt hatte.

Pünktlich um 16 Uhr mit dem Signalhorn überquerten wir Starter die Strecke.
Ich sprang in meine Skates und machte nur die Schnallen zu.
Da ich beim Anziehen der Skates eine schnelle Zeit hinlegte, und der Startplatz, wie gesagt sehr weit vorne lag, war die Strecke noch ziemlich leer als ich los fuhr.

Wir hatten uns für eine 2 Runden, 3 Runden, 2 Runden Strategie entschieden.

Unser Tempo war bis Mitternacht noch ausgezeichnet. Vielleicht mit ein Grund, dass Peter um Mitternacht Krämpfe in den Beinen bekam.
Hitze und Tempo forderten so ersten Tribut bei Peter.

Bei einem An-Sprint an eine Gruppe hinter der Wasserstelle verkrampften seine Beine so sehr, dass er die Kontrolle über seine Muskulatur verlor und dadurch sogar stürzte.
Zum Glück war der Sturz, abgesehen von Schürfwunden an Knien und Ellbogen nicht so schlimm, aber er meinte, dass er mit den Krämpfen so nicht mehr weiter fahren könne und er wüsste nicht einmal, ob es mit den Muskelkrämpfen überhaupt noch ginge.
Zum nächsten Wechsel stand Peter ohne Skates an der Wechselzone, weil er zu diesem Zeitpunkt nicht einmal die Skates ohne Muskelkrämpfe anziehen konnte.

Also fuhr ich erst mal ohne Peter weiter und drosselte daher meine Geschwindigkeit.
Zum Glück brauchte ich aber insgesamt nur fünf Runden am Stück alleine zu fahren, als er dann doch wieder mit Skates in der Wechselzone stand.
Man kann sich vorstellen, wie glücklich ich war, dass er wieder zurück war.
Er hatte sich sogar wieder so gut erholt, dass er sogar wieder passable Rundenzeiten skaten konnte.

Gegen 4:00 Uhr morgens bekam ich dann meinen ersten Krampf in der Wade, als ich meinen Skate anziehen wollte.
Dadurch verpasste ich die nächste Wechselzeit, so dass Peter in der Folge eine Runde mehr fahren musste.
Aber zu meinem Glück hatte ich nur Krämpfe beim Skate anziehen und nicht beim Skaten selbst, denn wenn man den Dunlop-Hügel mit 60 km/h runter fährt, kann ein Krampf in der Kurve sehr schlecht sein.

Am Sonntag gegen 12:00 Uhr war Peter wohl mit seiner Kraft so am Ende, dass er nicht mehr weiter fahren wollte und er meinte, dass ich jetzt alleine weiter fahren müsste.
Ich schlug dann einen 5 zu 1 Wechsel vor, worauf er zustimmte. Wir variierten in der Folge aber zwischen 3 zu 1, 2 zu 1 und 1 zu 1 weil auch ich schnell feststellen musste, dass ich lange Intervalle auch nicht mehr länger durchhalten konnte.
Mit den längeren Pausen für Peter erholte er sich soweit, dass wir immerhin wieder so gute Rundenzeiten fahren konnten, dass unsere Platzierung nach hinten nicht mehr gefährdet war.

Um 15:20 Uhr war Peter noch mal mit einem Wechsel dran und meinte, dass er jetzt noch zwei Runden schaffen würde und ich dann das Rennen zu Ende führen solle.
Nicht eingeplant hatte Peter, dass 20 Minuten vor offiziellem Ende kein Wechsel mehr zugelassen wurde.
Leider überschritt Peter über die zwei Runden den Wechselintervall um knapp 2 Minuten.
Ich wartete zwar für den letzten Wechsel bereits auf Peter und wurde dann aber um 15:40 Uhr vom Schiedsrichter aus der Wechselzone herausgeholt, so dass Peter dann das Rennen doch noch allein zu Ende fahren musste.

Um 16:12:36 Uhr wurde Peter als Allerletzter im Ziel mit der Zielflagge abgewinkt, nachdem er zuvor vor seiner letzten Runde die Start-Ziellinie um 15:59:58 Uhr, 2 Sekunden vor der offiziellen Schlusszeit überquert hatte und somit die Runde noch zu Ende fahren durfte, konnte, wollte, musste.
Mit einer Zeit von 24:12:36 Stunden haben wir immerhin 606,8 km eingefahren und haben damit den vierten Platz in der DUO-Wertung erreicht und sind in der Gesamtwertung auf Platz 76 gelandet.
Ein respektables Ergebnis, auf dass wir „Alten Herren“ mit Recht stolz sind.

Mein besonderer Dank geht an meinen Teampartner Peter, denn ohne Ihn wäre so eine sagenhafte Leistung und Platzierung nicht möglich gewesen.